@Sandra, Maria, Frank und Karl-Heinz Albers
Vorweg: Eure Kommentare konnten “gerettet” werden, das ist uns nach der technischen Großpanne doch noch gelungen. Nochmals pardon!
Inhaltlich: @ Sandra, Maria und Frank.
Ihr legt mit euren Statements den Finger in die Wunde. Ich denke, dass fast jeder Schüler ab 14 Jahren sehr realistische Wahrnehmungen zum tatsächlichen Unterrichtsgeschehen hat. Empirische Bildungsforschungen bestätigen dies, entgegen der weit verbreiteten Lehrermeinung – “Schüler hätten dazu noch keinen richtigen Überblick”. Tja, und konkrete Lehrereinschätzungen zu den 10 Prüfsteinen würden mich hier auch interessieren. Ich weiß, dass viele Lehrer in der gymnasialen Oberstufe und in der Berufsschule den Blog lesen, leider sich aber nicht äußern. Geduld, vielleicht kommt es noch.
@Karlheinz Albers
Den Vorwurf der “Einseitigkeit” kann ich nicht nachvollziehen, da ich mit den 10 Prüfsteinen gerade auf Vielfalt und Pluralität in komplexen Unterrichtsprozessen setze.
Zu 1: Um Bequemlichkeit geht es nicht. Allerdings muss das “Neue” wahrgenommen und entdeckt werden. Das gilt für L und S. Hierin zeigt sich professionelles Handlungswissen des L..
Zu 2: “Transparenz hat selektiv zu sein”, ja, da bin ich im Grundsatz mit dir einig; also keine “Dokumentitis”. Hatte ich auch nicht als Prüfstein formuliert, sondern von “konkreten Einzelstunden” gesprochen. Was “regelmäßig” heißt, entscheidet die Lerngruppe.
Zu 3: Schwierig im Einzelnen zu entscheiden.Das pädagogische Geschick des Lehrers wird in besonderen Maße gefordert. Der vermeintlich notwendige “Kanon” steht oft genug den Lerninteressen entgegen und ist Aberglaube von KMK-Jasagern.(Ich habe dazu am Beispiel der Fächer Deutsch und Geschichte ausführlich in meinem Buch “Lob der pädagogisch-gastronomischen Vernunft” Stellung bezogen.)
Zu 4: Rein rhetorische Frage von dir. Da müsstest du schon konkreter werden.
Zu 5: Ja, die Stofffixiertheit liegt hauptsächlich bei den Lehrern, flankiert durch “abstrakte Autoritäten”, vgl. 10. Prüfstein. Die Freiheit des Lehrers ist bedeutend größer, als die meisten meinen.
Zu 6: Stimmt, mehr Ruhe und weniger Druck muss ins Klassenzimmer. Man kann als Lehrer auch mal “Druck von außen” schlicht ignorieren.
Zu 7: Der Lehrer ist idealtypisch Motivationskünstler. Der Punkt ist in enger Korrespondenz zu Prüfstein 3 zu lesen.
Zu 8: Verstehe als Pointe nicht ganz genau, was du meinst. Dieser Prüfstein erscheint mir aber in der Pädagogikdiskussion als eher unstrittig.
Zu 9: Ist mir wichtig, da Selbstreflexion zu stärken als Daueraufgabe auf ganz verschiedenen Ebenen praktiziert werden soll.
Zu 10: Dies sind keine “Wahrheiten”, sondern oft genug fragwürdige Setzungen (mit denen man sich beschäftigen muss, also nicht “verschweigen”). Aber bedenke: Lehrpläne sind in der Regel wenig unterrichtswirksam. Warum wohl? Und: Bildung ist lockendes Angebot, Erziehung oft genug peinliche Zumutung.
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Von: Bildungswirt
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